Essen und Trinken auf Mallorca
Die Küche Mallorcas war im Verlauf der Jahrtausende verschiedenen Einflüssen ausgesetzt. Obwohl Ähnlichkeiten zur spanischen Küche durchaus vorhanden sind, hat sich die „Cuina Mallorquina“ ihre Eigenständigkeit bewahrt.
Mediterrane Kochgewohnheiten auf Mallorca

Römer und Araber hinterließen frühe Spuren in der mallorquinischen Küche. Heute sind es vor allem Einflüsse aus Nord- und Mitteleuropa, die die Küche der Baleareninsel verändern. Die Kochgewohnheiten auf Mallorca sind ausnahmslos mediterran. Längst genügt es nicht, die mallorquinische Küche mit Attributen wie bodenständig, rustikal und deftig zu umschreiben. Frische Zutaten spielen eine entscheidende Rolle. Zucchini, Paprika, Knoblauch, Auberginen und frischer Fisch bilden die Grundlage zahlreicher Gerichte.
Wie auf dem spanischen Festland wird Olivenöl zum Kochen und Braten benutzt. Zu einem großen Konkurrenten der traditionellen mallorquinischen Küche hat sich der Grill entwickelt. Unaufhaltsam setzt er seinen Siegeszug durch die Inselrestaurants fort. Fisch und Fleisch à la Plancha erfreut sich auch bei den Einheimischen großer Beliebtheit.
Mallorquinische Spezialitäten
Eine typische mallorquinische Spezialität ist das „Ölbrot“ Pa amb oli. Das Brot mit einem hohen Olivenölanteil, Knoblauch und Tomaten wird zum Frühstück und als Zwischenmahlzeit verzehrt. Eine inseltypische Wurstspezialität ist die Streichwurst Sobrassada de Mallorca. Herzhaft würzig ist die Wurst, die aus rohem Schweinehack, Salz und Paprikapulver hergestellt wird. Für mitteleuropäische Gaumen ungewohnt schmeckt das Feigenbrot Pa de Figa.
Die Basis bildet kein Getreide wie bei einem klassischen Brot, sondern gemahlener Anis, der mit getrockneten Feigen und einem Schuss Anislikör Hierbas zu einem Teig geknetet und anschließend an der Sonne getrocknet wird. Ein leckerer Snack für zwischendurch sind gefüllte Teigtaschen mit dem Namen Empanadas Mallorquina. Sie werden mit einer herzhaften oder süßen Füllung ausgestattet und im Backofen knusprig braun gebacken.
Deftiges aus Topf und Pfanne

Suppen und Eintöpfe spielen seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle in den Ernährungsgewohnheiten der mallorquinischen Landbevölkerung. Auf den Speisekarten der küstennahen Restaurants finden Sie Spezialitäten wie die Fischsuppe Sopa de pescado und den Eintopf Caldereta. Letzteren gibt es in verschiedenen Varianten mit Langusten, Meeresfrüchten oder Fischstücken. Für Fleischgerichte werden auf Mallorca nahezu ausnahmslos Schweine- und Lammfleisch verwendet.
Lammkoteletts mit dem Namen Costillas de cordero finden Sie landauf landab auf den Speisekarten der Restaurants. Eine schmackhafte Spezialität, die nicht auf der Verarbeitung von Lamm- oder Schweinefleisch beruht, ist Conill amb Cebes. Dabei handelt es sich um Kaninchenstücke, die im Sud von Zwiebeln und anderen Gemüsesorten butterweich gegart werden.
Inselrestaurants und Cafeterias
Wenn Sie die echte mallorquinische Küche in Ihrem Urlaub entdecken wollen, sollten Sie die Restaurants und Pizzerien an den Strandpromenaden der Ferienorte meiden. Im Binnenland der Baleareninsel finden Sie am ehesten Gastronomiebetriebe, die traditionelle Gerichte kochen. Sowohl in den Inselrestaurants als auch in Cafeterias finden Sie fast immer Oliven und Brot auf dem Tisch. Sie werden später mit einem Betrag von 0,50 - 1,50 Euro in Rechnung gestellt. Wenn Sie sich für ein Restaurant der gehobenen Gastronomie entscheiden, sollten Sie auf angemessene Kleidung achten und warten, bis der Kellner Ihnen einen Tisch zuweist. Die Rechnung wird in der Regel auf einem Teller gereicht. Das Trinkgeld lassen Sie vor dem Verlassen des Restaurants auf dem Teller zurück.
